5N2: 10-Jahreszeiten-Hecke

Noch bis vor wenigen Jahrzehnten war das Aufschreiben der Abfolge unserer Naturerscheinungen im Jahreslauf wie Blattaustrieb, Blüte, Fruchtreife oder Rückkehr der Schwalben weit verbreitet. Im Moment erfährt das Begleiten und Aufschreiben der Naturentwicklung durch die spürbare Klimaerwärmung der letzten Jahre zunehmend eine Renaissance und wird auch in der Natur- und Klimaforschung immer wichtiger.
Die sogenannte Phänologie untersucht dabei Zusammenhänge zwischen dem saisonalen Zyklus von Pflanzen und Tieren und der Witterung beziehungsweise dem Klima. Pflanzen wirken dabei als sehr empfindliche Messinstrumente der bodennahen Atmosphäre und reagieren mit zunehmend früherer Blüte oder Fruchtreife unmittelbar auf die „verrückte“ Temperaturentwicklung der letzten Jahre.
Das Eintreten der phänologischen Jahreszeiten ist örtlich und von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich. Ganz im Gegensatz zu den bekannten fixen Anfangs- und Enddaten der astronomischen und meteorologischen Jahreszeiten. Jedoch sind es gerade die phänologischen Jahreszeiten, die zum Beispiel den Bauern helfen, zu beurteilen, welche Arbeiten für die Felder, Gärten, Wiesen oder Wälder anfallen.

Im Rahmen eines Projektes wird die phänologische Naturbeobachtung an den Naturparkschulen Oberösterreichs mit neuem Leben erfüllt. Die SchülerInnen liefern mit ihren Beobachtungen von Blattaustrieb, Blüte oder Fruchtreife an den eigens gepflanzten 10-Jahreszeiten-Hecken am Schulgelände wichtige Beiträge zum besseren Verständnis der Auswirkungen von Klimaänderungen auf die biologische Vielfalt in Oberösterreich. Mittels einer eigenen Smartphone-App liefern SchülerInnen aber auch Erwachsene der drei Naturparke bei Ausflügen und geführten Wanderungen phänologische Daten zu den Heckengehölzen und weiteren typischen Tier- und Pflanzenarten, die in eine internationale phänologische Datenbank eingespeist werden und für oberösterreichische Naturschutzprojekte, aber auch für eine weltweite Nutzung verfügbar sind.

So pflanzten die SchülerInnen der 5N2-Klasse am 06.11.2018 im Rahmen des Biologieunterrichts (Ch. Feurstein) folgende Heckenpflanzen:

Hasel, Salweide, Purpurweide, Wolliger Schneeball, Hundsrose, Schwarzer Holunder, Faulbaum, Schlehe, Berberitze, Roter Hartriegel, Himbeere und Vogelkirsche. Mit viel Engagement wurde auch ein Wildschutzzaun errichtet.

Nun sollen in den kommenden Jahren von den SchülerInnen der jeweiligen 5N-Klassen, aber auch interessierten anderen Klassen, die entsprechenden Beobachtungen durchgeführt und dokumentiert werden.

 
 

Weitere Beiträge in Biologie und Umweltbildung