medizinische Projektwoche der 5N-Klassen

Eine Projektwoche der ganz besonderen Art erlebten die Schüler*innen der 5N-Klassen. In den vier Tagen erhielten sie Einblick in Bereiche der Medizin, die sonst nur Fachpersonal zugänglich sind.

Den Auftakt stellte das Rückgrad unseres Krankenwesens – die Pflegeberufe. Die FH für Gesundheitsberufe in Wels führte die Jugendlichen in einem spannenden Programm durch mehrere Stationen in der angrenzenden Klinik und brachte ihnen die Bedeutung und vielfältigen Arbeitsbereiche der Pflege näher. Beim Durchgehen unterschiedlicher Stationen, wie der Dialyse, internen Intensiv, dem Schockraum und des Simulationsraums wurde augenscheinlich, wie bedeutsam, lohnend aber auch körperlich fordernd ein Beruf in der Pflege sein kann.

Ein bisschen unheimlich wurde es in der Pathologie des Klinikums Wels, wo Dr. Manfred Czompo mit viel Humor durch die abwechslungsreichen Tätigkeitsfelder der klinischen Pathologie führte: Vom Präparieren der Gewebeproben, Erstellen der Dünnschnitte für die Mikroskopie, der äußeren Inspektion ganzer Organe bis hin zur Arbeit im Obduktionssaal am ganzen Menschen reicht dabei das Arbeitsspektrum.

Am Neuromed Campus in Linz informierte Dr. Stefanits mit einer faszinierenden Präsentation über die aktuellen Arbeitsweisen in der Neurochirurgie. Was ein Aneurysma oder eine Wachkraniotomie sind, wurde anhand beeindruckender Bilder aus dem OP verdeutlicht. Bei der anschließenden Führung durch den Campus erfuhren die Schüler*innen vieles über die teilweise traurige Geschichte des Krankenhauses und besuchten Unfallaufnahme, CT, Intensivstation, ein Schlaflabor, die Stroke Unit und letztlich auch einen Verabschiedungsraum.

Gewohnt beeindruckend waren die Besuche der aktuellen Körperwelten-Ausstellung sowie des ARS Electronica, die bei einem Aufenthalt in Linz natürlich nicht ausgelassen werden konnten.

Wie vielfältig die Arbeit in der Medizintechnik ist, war wohl vor dem Besuch des Med Campus Linz wohl wenigen bewusst! Sie stellt das Bindeglied zwischen Technik und Medizin dar und ist maßgeblich für Diagnostik und auch Therapieformen verantwortlich. Je nach Bereich arbeiten Medizintechniker*innen direkt an den Patient*innen und sind damit weit entfernt von einem Job „im stillen Kämmerchen“. In der Radiologie wurden Begriffe wie MRT, CT und Röntgen zu etwas Lebendigem, worunter man sich etwas vorstellen kann. Und sogar der Hubschrauberlandeplatz durfte von uns besucht werden…

Die Tour durch das Zentrallabor, wo Blutproben für die genaue Analyse verarbeitet werden, die Hämatologie und die Mikrobiologie rundete den Eindruck über das Zusammenspiel so vieler unterschiedlicher Berufsfelder eines Krankenhauses ab.

Großes Highlight und Privileg war der Vortrag von Dr. Franz Fellner, der uns auf eine virtuelle Reise durch das virtuelle Anatomielabor „medSPACE“ der JKU einlud. Dabei handelt es sich um einen Vorlesungssaal für Medizinstudierende der besonderen Art: Aus unzähligen Datensätzen der Radiologie wurden in Zusammenarbeit mit Renderingexpert*innen 3D-animierte Körper simuliert, die Schicht für Schicht auf ein Vielfaches vergrößert von allen Seiten und Lagen betrachtet werden können. Ihr bestehendes Wissen zu Anatomie und Funktion des Herzens konnten die beiden NAWI-Klassen mit dieser beeindruckenden Vorstellung noch einmal deutlich ausbauen und festigen.

Direkt im Zentrum des Med Campus gelegen wurde am letzten Tag die Blutzentrale OÖ vorgestellt. Der eindringliche Appell und die gesellschaftliche Notwendigkeit, regelmäßig Blut spenden zu gehen sowie Logistik und Ablauf hinter Blutspenden, wurde den Schüler*innen in einem Vortrag nähergebracht. Bei der anschließenden Tour durch das Haus bekamen die Schüler*innen sogar die Möglichkeit, ihre eigene Blutgruppe freiwillig mithilfe eines Bedside-Tests zu testen. Diese Methodik, die zuvor im Unterricht nur theoretisch besprochen werden konnte, wurde so buchstäblich hautnah (der Test erfordert nämlich einen Blutstropfen) erlebt.

Uns bleibt nur, DANKE zu sagen! Danke an alle Beteiligten der genannten Institutionen, die uns so herzlich empfangen und ihre Frei- und Arbeitszeit zur Verfügung gestellt haben, um diese ganz besondere Projektwoche zu ermöglichen… Wir alle haben viel gelernt und gestaunt!

 
 

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