Antrittsvorlesung – R. Wenzlhuemer (Matura 1994)

Der Ruf an die Philosophische Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg erreichte unseren ehemaligen Schüler Roland Wenzlhuemer (Matura 1994). Er erhielt die Professur für Neuere Geschichte/Globale Zeitgeschichte und lud am 13.5. seine ehemaligen Lehrer (U. Geidl, G. Lengauer, H. Pühringer) und Direktor F. Karer zur Antrittsvorlesung in die würdige Aula der ältesten Universität Deutschands.
Sein Thema: „Globalgeschichte als Verbindungsgeschichte: Der große Mondschwindel des Jahres 1835“. Prof. Dr. Wenzlhuemer entführte seine Zuhörerschaft in launiger Weise in die skurrile Geschichte um einen grandiosen Schwindel, der damals Amerika wie Europa in Staunen versetzte. Dem großen Physiker Sir John Herschel unterstellte der fantasiebegabte “ Richard A. Locke, Herausgeber der „New York Sun“, atemberaubende Beobachtungen von Leben auf dem Mond. Das mit einer 7 Tonnen schweren Linse ausgestattete, völlig neuartig konstruierte Teleskop Herschels machte es diesem von Südafrika aus möglich, Pflanzen, Einhörner, Bisons und bärtige Fledermausmenschen in einer paradiesischen Mondwelt detailgenau zu beobachten. Die anfängliche Begeisterung über die Entdeckungen, die so wöchentlich in Fortsetzungsgeschichten erweitert und kommentiert wurden, schlug schließlich in Zweifel und kritische Haltung um. Bis schließlich der Betrug aufgedeckt und alles widerrufen war. Herschel seinerseits merkte von all dem nichts, er weilte in zweijähriger Forschungsarbeit am Kap der Guten Hoffnung und schüttelte ob so viel Unverstand bei seiner Rückkehr lachend den Kopf.

Antrittsvorlesung 1

 
 

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